Milka Faschingsgesellschaft Ravensburg e.V.
Im
Jahre 1908 war eine unpopuläre Milchpreiserhöhung unmittelbarer Anlass,
in der Fasnet die "Milch-Kommandit-Aktien-Gesellschaft",
"Milka-AG" zu
gründen und unter diesem Motto einen wirkungsvollen Umzug zu
arrangieren, auf dem der ganze Produktionszweig von Milch, Butter und
Käse in origineller Aufmachung dargestellt wurde.
Sie ist fast schon ein Exot inmitten der schwäbisch-alemannischen Fasnet - die Milka mit ihrem karnevalistischen Fasnachtsspiel im Ravensburger Konzerthaus. Vor gut zwei Jahrzehnten setzte die Milka angesichts eines Neuanfangs auf ein ganz eigenes Konzept, welches sich fundamental von den Revueprogrammen der meisten Prunksitzungen unterscheidet: ein im Ehrenamt jedes Jahr neu und selbst geschriebenes Stück, das unter einem publikumswirksamen Motto eine Geschichte erzählt, die Ravensburger und regionale Eigenheiten aufs Korn nimmt, garniert mit der Parodie stadtbekannter Figuren, die auch unabhängig von Ravensburg für einen zeitgeistigen Charakter stehen. Für Aktuelles stehen die beiden Auftritte der Milka-Moritaten.
Zur Marke der Milka mit über 100 Akteuren auf der Bühne gehören auch Gastgruppen, die ins Programm integriert sind: der Fanfarzenzug Rauenspurg, der Coro Piccolo des Oratorienchors Liederkranz Ravensburg, die Hiphop-Formation der Tanzschule Geiger und die Turn-AG des Albert-Einstein-Gymnasiums. Das Theater ist eingebettet in einen feierlichen und traditionell karnevalistischen Rahmen und anschließend in eine Party mit Life-Musik, die ihrerseits mehr und mehr gesucht wird. Was die Milka auch ausmacht: sie vereint in Ravensburg die unterschiedlichsten Menschen. Immerhin dürfen wir jährlich 2.600 Gäste begrüßen.
Das heutige Programm steht letztlich dennoch im Kontext einer Kontinuität, die bis 1908 zurückreicht: damals ging es um große Freiluft-Veranstaltungen auf dem Marienplatz, was in dieser Art ebenfalls über Jahrzehnte ein Alleinstellungsmerkmal war. Waren die Abende im Konzerthaus lange Zeit parallel dazu eher nur ein Ball mit Gastauftritten, hat sich die Milka seit 1959 komplett auf ein eigenes Programm im Konzerthaus konzentriert. Die „neue“ Form von 2004/2005 hat dies nun wieder neu akzentuiert.