Schellennarr

Historie

Der Schellennarr wurde in Anlehnung an die Urkunden von 1445 und 1513 aus dem staatlichen Archiv Karlsruhe nachgestaltet. Die Urkunde beinhaltet, dass zur Fasnetszeit ebenfalls eine Naturaliensteuer an die Herrschaften der Obervogtei Oberhohenberg der Bauersleute abgegeben werden musste. In Spaichingen und Umgebung war es üblich, daß als Fasnetssteuer eine Henne, sprich Gullä oder Eier, abgegeben wurde. Deshalb nennt sich unser Schellennarr “Gulläziiser”. Unser Schellennarr (Weißnarr) ist an der Fasnet 1968 ins Leben gerufen worden.

Häsbeschreibung

Die Maske selbst ist eine Glattmaske. Die Maske wird umrahmt von zwei Fuchsschwänzen, wobei sie die Eitelkeit und Schlauheit der Herrschaft darstellen. Auf der Maske ist die Fasnetshenne, oder Gullä genannt, im sogenannten Steuerkörbchen befestigt. Das Maskentuch zieht rechts das Spaichinger Stadtwappen, links das Wappen der Grafschaft von der Obervogtei Oberhohenberg. Die ringsum verlaufenden Pflanzenornamente (Silberdistel und Enzian) am Maskentuch, als auch am Ärmel links und rechts, symbolisieren die Kargheit der dem Primtal umliegenden Landschaft. Die Vorderseite der Jacke des Kleidles zeigt das Wappen von Vorderösterreich, wo Spaichingen von 1381 bin Ende 1805 angehörte. Die Rückseite mit dem Gullä und der Mühle symbolisieren Wohlstand und reges Geschäftstreiben. Die Hose des Schellennarr zeigt auf der Vorderseite des rechten Beines die ziisende Bauersfrau und auf der Vorderseite des linken Beines die Obrigkeitsfigur des Vogtes oder Herrschaft. Auf der Rückseite des rechten Beines wird der Zinseintreiber mit Eierkorb dargestellt. Die Rückseite des linken Beines zeigt die Überwachung der Steuergesetze symbolisiert durch die Hellebarde. Das Geschell symbolisiert aus den heidnischen Überlieferungen, die Vertreibung der bösen Dämonen, auch als Wintergeist. Der Schellennarr trägt grundsätzlich weiße Handschuhe und schwarze Schuhe.

Bilder

Narrenzunft Deichelmaus Spaichingen 1445 e.V.

Gruppentyp Brauchtum

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